Reisefotografie: 12 Tipps für bessere Reisefotos
Von PosterXXL am 19. Juli 2023
Alle Fotografinnen und Fotografen kennen das Gefühl: Du ziehst in die Welt hinaus und entdeckst die unglaublichsten Orte und Kulturen. Atemberaubende Landschaften lassen dein Herz höherschlagen und lebendige Farben beflügeln deine Fantasie. Wenn du dann wieder zu Hause bist und dir deine Fotos von der Reise ansiehst, stellst du fest, dass sie den wahren Zauber dessen, was du gesehen und erlebt hast, nicht wirklich eingefangen haben. Wenn es dir ähnlich geht, helfen dir diese Tipps dabei, den wunderbaren Motiven auf deiner nächsten Reise wirklich gerecht zu werden.
1. Packe nur das Nötigste
Die nächste Auslandsreise ist schon geplant und die Kameraausrüstung eingepackt? Dann denk noch mal nach. Brauchst du das wirklich alles? Ganz schnell kann es passieren, dass du zu viel einpackst. Wenn du allzu viel Kameraausrüstung schleppen musst, kommst du langsamer voran und wirst schnell müde. Die Folge: Du machst weniger Fotos. Das Problem dabei: Je mehr Fotos du machst, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass gute Aufnahmen dabei sind. Statt jede Kamera und jedes Objektiv einzupacken, das du besitzt, beschränke dich lieber auf deine Lieblingskamera und ein oder zwei Objektive (vielleicht ein Weitwinkel- und ein Zoomobjektiv oder nur Letzteres). Dann bleibt deine Kameratasche schön leicht. Vielleicht reicht auch dein Smartphone aus? Schließlich ist es das ultimative Leichtgewicht unter den Kameras.
2. Nimm zusätzliche Akkus und Speicherkarten mit
Neben deiner Kamera (und einem guten Paar Wanderschuhe) sind zusätzliche Akkus und Speicherkarten das wichtigste, was du in deiner Kameratasche haben solltest. Es gibt nichts Schlimmeres, als an einer faszinierenden Sehenswürdigkeit anzukommen oder einen atemberaubenden Sonnenuntergang zu sehen und festzustellen, dass auf der Speicherkarte kein Platz mehr ist oder dass der Akku der Kamera gerade leer ist. Gleiches gilt, wenn du mit dem Smartphone fotografierst. Pack eine Powerbank ein, damit du dein Smartphone unterwegs aufladen kannst. Schließlich nutzt du es viel mehr als gewöhnlich!
3. Mach bessere Selfies und Gruppenfotos mit einem Reisestativ
Selfies sind großartig, wenn du auf deiner Reise nur ein Foto von dir (und deinem Partner) machst. Schwieriger wird die Sache, wenn du mit deiner Familie oder einer Gruppe von Freunden reist. Pack ein Reisestativ ein, stelle es auf und fange die schönsten Momente mit dem Selbstauslösermodus deiner Kamera oder deines Smartphones ein. Dann aber schnell: Lauf zurück, damit du mit deiner Familie oder deinen Freunden im Bild bist, und sag „Cheese!“.
Profi-Tipp: Mit einem Stativ kannst du auch gestochen scharfe Landschaftsaufnahmen machen, vor allem bei schlechten Lichtverhältnissen.
4. Lerne ein paar Brocken in der Landessprache
Der Meisterfotograf Robert Capa sagte einmal: „Wenn deine Bilder nicht gut genug sind, bist du nicht nah genug dran.“ In diesem Sinne kann es nützlich sein, ein paar einfache Ausdrücke zu lernen, und sei es nur „Hallo“ oder „Vielen Dank!“. So wird es dir eher gelingen, auf Reisen mit den Einheimischen ins Gespräch (und näher an sie heran) zu kommen. Ist das Eis erstmal gebrochen und ihr lacht gemeinsam über deine holprigen Sprechversuche, kannst du deinen neuen Freund fragen, ob du ein Foto von ihm machen kannst. Und voilà, es geht doch! Robert wäre stolz auf dich.
5. Bitte immer um Erlaubnis
Bedenke, dass verschiedene Kulturen auch verschiedene Ansichten zur Fotografie haben. Deshalb gehst du am besten auf Nummer sicher und fragst um Erlaubnis, bevor du jemanden fotografierst. Ein freundliches Lächeln und eine Handbewegung zu deiner Kamera reichen meist schon aus, auch wenn du die Landessprache nicht fließend beherrschst. Die meisten Menschen wissen es zu schätzen, dass du fragst, und posieren gerne für ein Foto. Wenn sie nein sagen, hast du wenigstens niemanden mit dem Versuch verärgert, heimlich ein Foto zu ergattern.
6. Mach spontane Fotos von deinen Reisegefährten
Von den Einheimischen solltest du eine Erlaubnis einholen, für deine Familie, deinen Partner und/oder deine Freunde ist das aber kein Muss. Versuche, eure gemeinsamen Erlebnisse realistisch einzufangen, mache spontane Schnappschüsse und lass deine Reisegefährten posieren. Mit solchen Fotos kannst du viel authentischere visuelle Geschichten erzählen, eure Reise dokumentieren und dich genau daran erinnern, wie du dich in diesen Momenten gefühlt hast.
7. Denke unkonventionell und schieße originelle Fotos
Es ist ganz natürlich, dass wir auf Reisen einige unserer Lieblingsfotos von Instagram nachstellen wollen. Doch wenn du zu sehr darauf fixiert bist, an einem bestimmten Ort ein bestimmtes Foto zu machen, verpasst du vielleicht andere magische Momente, die sich direkt vor deiner Nase abspielen. Statt zu kopieren, was du online gesehen hast, lohnt es sich also, dich ganz auf deine eigene Reise zu konzentrieren. Du wirst sehen: Dir werden so viel originellere Fotos gelingen.
8. Sorge dafür, dass deine Kamera oder dein Smartphone einsatzbereit sind
Die besten Motive ergeben sich oft dann, wenn wir es am wenigsten erwarten: ein Elefant, der liebevoll seinen Rüssel um dein Kind legt, ein Feuertänzer, der deinen Partner zu einem schnellen Boogie auf die Bühne holt. Diese Momente sind im Rutsch vorbei, deshalb ist es wichtig, dass deine Kamera immer greifbar und einsatzbereit ist. Investiere in einen bequemen Kameragurt, mit dem du deine Kamera bequem über der Schulter tragen kannst, oder lass deine Foto-App auf deinem Handy offen, damit du nicht mit den Einstellungen herumspielen musst, bevor du ein Foto machst. Genau dies sind nämlich die kleinen Momente deiner Reise, die unvergesslich bleiben.
9. Nutze die Goldene Stunde
Es gibt keinen schlechten Zeitpunkt, um Reisefotos zu machen, aber die Goldene Stunde ist etwas ganz Besonderes. In der Stunde nach dem Sonnenaufgang und vor dem Sonnenuntergang steht die Sonne tief am Himmel und strahlt ein warmes, weiches Licht aus, das alles von Landschaften bis Menschen mit einem besonderen Zauber umgibt.
10. Konzentriere dich auf kleine Details
Natürlich wollen wir auf Reisen die berühmten Wahrzeichen fotografieren, Big Ben etwa oder den Eiffelturm. Viel wichtiger ist aber, sich auf die kleinen Details zu konzentrieren, die deine Reise zu einem besonderen Erlebnis machen. Halte nach ungewöhnlichen Objekten und Mustern Ausschau, fotografiere Bäume und Pflanzen, die du riechen kannst, mach ein paar Fotos von deinen Lieblingsmahlzeiten und -getränken oder sogar von deinem Lieblingskellner. Fotografiere weitläufige Landschaften, aber fokussiere dich auch auf Details, die sie einzigartig machen. Nimm nicht nur die Gesichter, sondern auch die Hände, Füße, Kleidung und Schmuck von Personen ins Visier. Manchmal sagen die kleinsten Details am meisten über unsere Reiseerlebnisse aus.
11. Halte dich an die Drittel-Regel
Die „Drittel-Regel“ ist eine der ältesten Regeln im Handbuch der Fotografie und wird dir helfen, deine Reisefotos wie ein Profi in Szene zu setzen. Schau auf den Bildschirm deines Smartphones oder deiner Kamera. Siehst du zwei senkrechte und zwei waagerechte Linien, die eine Art Raster bilden? Falls nicht, schalte diese Funktion in den Einstellungen ein. Richte deine Aufnahmen so ein, dass dein Hauptmotiv – das fröhliche Gesicht deines Kindes oder der Taj Mahal – an einen der vier Schnittpunkte der Linien angelegt ist. Du wirst sehen, Schwerpunkt und Komposition deiner Fotos verbessern sich dadurch deutlich. Ein einfacher, aber äußerst wirksamer Trick!
12. Nimm Bildserien auf, um umfassendere Geschichten zu erzählen
Statt Einzelfotos zu schießen, die sich deiner Meinung nach gut auf Instagram machen, versuch lieber, eine Serie von Bilder zu machen, die lebhafte Geschichten erzählen. So könnte es schwierig sein, mit nur einem Foto zu erzählen, wie ein Affe das Mittagessen deines Partners gestohlen hat. Machst du hingegen eine Reihe von Fotos, die zeigen, wie der freche Dieb sich anschleicht und dann mit dem Essen davonläuft, mit einem anschließenden Blick auf das geschockte (und hungrige) Gesicht deines Partners, kannst du die Geschichte mit drei actiongeladenen Fotos erzählen. Dieser Ansatz lässt sich auf jedes beliebige Szenario anwenden und du kannst deine Erlebnisse in ihrer ganzen Pracht dokumentieren.
Entdecke noch mehr Tipps und lass dich beim Fotografieren vom posterXXL-Blog inspirieren.